Wie jedes Jahr laden uns Susana und Martin zum Advents-OL ein. Aber Achtung, es ist nicht wie immer…
Archiv für den Monat: Oktober 2019
Klubmeisterschaft
Zwischenrangliste
Die OL-Saison geht dem Ende zu, alle Läufe, die zur Klubmeisterschaft zählten, sind schon vorbei. Da lohnt sich ein Blick auf die Zwischenrangliste. Wie die letzten Jahre wird die Siegerin/der Sieger wohl Wildhaber, Bolliger oder Brunner heissen. Aber in den hinteren Rängen kann sich mit den letzten beiden Disziplinen noch einiges ändern.
Swiss-O-Week in Gstaad
In diesem Jahr fand die Swiss-O-Week in der Umgebung von Gstaad statt. Einige OLG-Kölliken-Mitglieder wollten sich diesen Mehrtageevent nicht entgehen lassen. Unser Reisebüro Kaktus-Tours organisierte schwupps ein Ferienhaus im Nachbardorf Rougemont – es stellte sich als grosszügiges Chalet heraus in dem wir am Samstag, 3. August eintrudelten. Marianne und Severin kümmerten sich um das Nachtessen – feine Älplermagronen – derweil die anderen sich durch die Startunterlagen wühlten. Zum Z’Nacht waren wir zu elft: Marianne & Severin, Kristina, Hansruedi, Dodo & Christoph und Janna & Michael, zudem hatte sich auch Jakob und seine beiden Kinder Nora und Isak aus Dänemark in unserer temporären WG einquartiert. Zusammen mit Familie Bolliger, die auf dem Zeltplatz weilten, kam eine stattliche Anzahl Kölliker zusammen, die die Posten in den Bergen rund um Gstaad suchen wollten.
Am Sonntag verabschiedeten sich Marianne und Severin, ihre Ferienpläne sollten sie für 3 Wochen zu einer Biketour nach Namibia führen – wobei man munkelt, dass sie dort nie angekommen sind… Für uns hiess es die Turnschuhe einpacken, fand doch der erste Lauf in Gstaad selber statt. Mein Start war gleich beim 5-Sterne-Hotel Palace, dem Schlösschen, das über Gstaad thront. Beim Startpiep die Karte gepackt, ums Hotel herum in den kleinen Park, den ersten Posten gestempelt, weiter zum zweiten… falsche Postennummer! Ich ‘hüenere’ durch den Park und werde öfters von den Helfern aufgehalten, die mich wild gestikulierend vom Zugang zur 5-Stern-Hotelterasse abhalten – bis ich endlich merke, dass ich mit der H40-Karte gestartet bin. Also zurück zum Start und mit zweieinhalb Minuten Verspätung nehme ich den Lauf nochmals unter die Füsse.
Am Abend trifft auch Andi Brunner frisch vom O-Ringen in unserer WG ein und wir geniessen das Nachtessen von Kristina und Hansruedi.
Die zweite Etappe führt uns auf den Col du Pilon. Heute ist Langdistanz angesagt – lang sind aber nicht nur die Strecken sondern auch der Weg ins WKZ und weiter zum Start und so sind wir trotz später Startzeit früh auf den Beinen. Der ganze Transport mit Zug und Bus klappt hervorragend und alle erreichen rechtzeitig den Start, die einen schon mit einer stündigen Wanderung in den Beinen. Die Etappe führt über die Alp Isenau wieder zurück zum Lac Retaud auf 1’600m. Es ist eine anspruchsvolle Etappe über die offenen Alpweiden. Müde und hungrig wieder in unserem Chalet, werden wir heute von Dodo und Christoph bewirtet.
Für die dritte Etappe fahren wir nochmals auf den Col du Pillon und an den Lac Retaud. Jetzt ist ein Mitteldistanz-OL im Hang gegen die Passstrasse angesagt. In den steilen, teils auch schlammigen Passagen geht es darum, ja nicht den Posten zu verpassen und allenfalls noch mehr Höhe als nötig zu erklimmen. Das gelingt allen mehr oder weniger gut und als Belohnung gibt es ein Bad im Bergsee. Danach packt uns der Hunger und wir gönnen uns etwas Kleines im Bergrestaurant. Das ist leider keine gute Idee: während wir essen überrollt ein Gewitter das Wettkampfgebiet, zum Glück sind alle Läufer schon zurück. Wir stellen uns während des Platzregens im Zelt der Festwirtschaft unter – und werden dann vom Kinder- und Seniorenshuttle ‘evakuiert’.
Während unserer Abwesenheit haben sich Vreni und Max im Chalet eingenistet, sie werden die zweiten drei Etappen in den offenen Kategorien mitlaufen. Zur Feier der bestandenen ersten drei Etappen lassen wir uns heute bekochen: In Rougemont probieren wir eine Waadtländer Spezialität: Fondue im Sommer! Das ist zwar nicht als Sportlernahrung bekannt, aber da der Mittwoch Ruhetag ist, wagen wir den Versuch. Und siehe da, ausser Nora und Isak, die diese Käsesuppe kritisch beäugen, schmeckt es allen.
Michael
Zweiter Teil
Am Mittwochmorgen wachten wir alle relativ müde und erschöpft auf. Die Frage, ob es wegen den drei Etappen oder dem üppigen Fondue von vergangenem Abend war, bleibt offen. Pünktlich zum Ruhetag kam das schlechte Wetter. Davon liessen wir uns allerdings nicht unterkriegen. Mich schaffte es am morgen früh sogar noch vor dem Regen, eine Runde im Dorf zu joggen. Anschliessend machten wir uns zu viert (Mich, Janna, Hansruedi und ich) auf den Weg nach Schönried und genossen dort drei erholsame Stunden im Sprudelbad und in der Sauna, sagenhaft! Vreni und Max wanderten nach Chateau d’oex und zeigten uns am Abend wunderschöne Bilder, die sie unterwegs geschossen hatten. Am Abend liessen wir uns wieder kulinarisch verwöhnen und jassten draussen auf dem Balkon bis es dunkel wurde.
Am Donnerstag stand die vierte Etappe auf dem Hornberg nahe Schönried statt. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln führen wir nach Schönried und nahmen anschliessen die Sesselbahn hoch bis zum Horneggli, war das schön! Da ich bei der zweiten Etappe etwas Erfahrung mit offenem Gelände gesammelt hatte, lief es mir diesmal für meine Verhältnisse nun deutlich besser. Das Laufgelände gefiel mir mit den offenen Wiesen und kleinen Waldstücken mit sehr vielen, moosbewachsenen Steinen sehr gut. Auch das Wetter meinte es sehr gut mit uns und beglückte uns mit einem weiteren, sonnigen Tag.
Die fünfte Etappe am Freitag fand schon fast vor unserer Haustür in Rougemont statt. Beim Frühstück konnten wir vom Balkon aus bereits den Zieleinlauf studieren. Im Leitfaden wurde diese Etappe als «die Trickige» beschrieben…die Organisatoren sollten Recht behalten. Vom Erfolg der letzten Etappe getrieben, ging ich topmotiviert, vielleicht auch etwas übermotiviert, an den Start. Beim Start nahm ich die Karte in die Hand, joggte los, und sagte mir so: «Jetzt musst du diese Wiese passieren, dann beim oberen Ecken leicht schräg hineinziehen, dann findest du den Posten wunderbar». Den Ecken der Wiese fand ich problemlos, allerdings fing dann «das Grosse Suchen» an. Ich war in diesem fein coupierten, detailreichen Wald total überfordert und suchte mindestens die Hälfte aller Posten. Am Schluss wurde mein Gewaltslauf noch mit einem Schlammbad belohnt. Alles in allem genoss ich diesen Lauf trotzdem, da es sehr gut roch und ich trotz allem Suchen meine Posten fand ?. Nach dem Lauf gingen wir mit der Seilbahn hoch zum «Le Rubli» und genossen bei strahlendem Sonnenschein diese atemberaubende Aussicht, für mich ein Highlight dieser SOW. Die Höhenluft und das Staunen über diese tolle Aussicht machten hungrig und wir genossen auf der Terrasse eine Rösti, bzw. ein Meringue-Teller mit extra Doppelrahm für Hansruedi. Am Abend zogen dann wieder tiefe Wolken ins Tal und es begann stark zu regnen. Nachts hielt mich nun nicht nur der bellende Hund des Nachbarn, sondern auch der starke Regen und das Donnergrollen (vielleicht auch Hansruedis Schnarcheln?) vom Schlafen ab.
Am Samstagmorgen packten wir alle unsere Sachen, verteilten die Esswaren und verabschiedeten und von Max, Vreni, Janna, Jakob und seinen Kindern. Wir konnten Jakob und seine Kinder vermutlich davon abhalten, dass sie während der Streetparade nach Zürich gingen. Janna machte sich nach fünf unfallfreien Etappen ebenfalls auf den Heimweg, also blieben von der Fraktion «Chalet» noch Mich, Hansruedi und ich für die letzte Etappe übrig. Die letzte Etappe führte uns ins Laufgebiet Eggli zwischen Saanen und Gstaad. Natürlich regnete es munter weiter und zumindest an einem Lauf, war das eigentlich geplante Kleiderdepot im Zelt, proppenvoll. Der Weg zum Start führte über eine Seilbahn ohne Schutzhaube. Ich entschied mich dafür, die Regenjacke im Trockenen zu lassen, damit ich im Ziel etwas Trockenes zum Anziehen hatte. Nun ja, auf dem Sessellift stellte es sich heraus, dass es durchaus besser gewesen wäre, wenn ich die Jacke dabeigehabt hätte. Allerdings hatte ich Glück, dass ich in der Mitte sass und von Hansruedi und Mich mit ihrer Abwärme gewärmt wurde, vielen Dank! 😀 Da dies die entscheidende und letzte Etappe war, wollte ich noch einmal Vollgas geben. Bei der letzten Etappe gelang mir nun endlich, alle Posten direkt und ohne Suchen anzulaufen, und wurde mit der besten Rangierung dieser Woche belohnt. Das OL-Fieber hatte mich wieder gepackt, und ich habe mich am selben Abend noch für den Nationalen OL im Gebiet Trübsee und den Sprint in Stans angemeldet.
Vielen Dank euch allen für diese tolle Woche, gerne wieder einmal ?
Kristina